Mehr getrieben und verzweifelt als selbst entschieden, so wirkte die Pressekonferenz von Landrat Dr. Niermann und dem MKK-Vorstand am Freitag. Die Beendigung des von Anfang an zum Scheitern verurteilten Medizinkonzepts war nach Auffassung der Mitglieder des CDU-Kreisvorstandes notwendig und längst überfällig. Landrat und Vorstand haben erst im letzten Moment die Notbremse gezogen. Nur so konnte verhindert werden, dass der eingetretene Imageschaden eines inhaltlich und kommunikativ verkorksten Prozesses sich für die Mühlenkreiskliniken nicht ins Unermessliche steigerte.
Kirstin Korte, Kreisvorsitzende der CDU im Mühlenkreis und Landtagsabgeordnete Unbestritten ist, dass die anstehenden bundes- und landesweiten Entwicklungen im gesamten medizinischen Sektor und insbesondere im Krankenhausbereich von den Verantwortlichen in den Mühlenkreiskliniken nicht verschlafen werden dürfen.
Eine gezielte und behutsame Neuausrichtung bleibt nach Auffassung der Kreisvorsitzenden Kirstin Korte notwendig:
„Ein weiter so kann und darf es nicht geben.“
Der Landrat in seiner Doppelfunktion als Verwaltungsratsvorsitzender und Chef der Kreisverwaltung ist jetzt im besonderen Maß gefordert. Die CDU im Mühlenkreis erwartet von ihm, dass er gemeinsam mit dem Vorstand des MKK-Klinikverbundes diesen notwendigen Prozess sichtbar konstruktiv und auf Augenhöhe mit den Betroffenen mitgestaltet. Sein Amtsvorgänger Wilhelm Krömer hat dieses beispielgebend getan. Denn die Verantwortung für die Mühlenkreiskliniken in öffentlicher Hand kann und darf ein Landrat im Kreis Minden-Lübbecke nicht delegieren.
Es gilt, künftig die Interessen der Menschen an einer guten und erreichbaren Grund- und Notversorgung mit den Notwendigkeiten der medizinischen Standards einer Universitätsklink in Einklang zu bringen. Dabei darf die zukunftssichere Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser ebenso wenig unberücksichtigt bleiben, wie die berechtigten Interessen der Beschäftigten.
Im Rahmen dieses magischen Vierecks als Grundlage eines zukunftssichernden Entwicklungsprozesses für die Mühlenkreiskliniken müssen zwingend auch die abgeschlossenen Verträge mit der Ruhruniversität Bochum und dem HDZ in Bad Oeynhausen Beachtung finden. Das gilt auch für die steigende Anzahl der Geburten im Rahmen einer Zukunftskonzeption für die flächendeckende Versorgung mit Entbindungsstationen. Nicht zuletzt muss auch die demografische Entwicklung Eingang in die zukünftige Entwicklung finden.
Sicherlich eine schwierige Aufgabe, aber keine unlösbare.